Nordöstliche Tempel-Gruppe in Koh Ker |
Die Monumente, die nahe der Nordost-Ecke des Rahal liegen, waren in etwa in Reihen parallel zu diesem Reservoir angelegt, das bedeutet, sie weichen 15 Grad von der orthodoxen Ostrichtung ab. Diese sogenannte "Nord-Gruppe" bestand aus zahlreichen einzelnen Heiligtümern und zwei umfriedeten Tempelanlagen, sie von Lunet de Lajonquière als Monumente D-K katalogisiert. Südlich von Prasat D und nicht weit entfernt leigt Prasat Banteay Pichean. Es wird manchmal bereits der südlichen Gruppe zugerechnet, gehört aber durch seine Ausrichtung und größere Nähe ebenso sehr der nordöstlichen Gruppe an.
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Linga-Tempel (Nördliche Gruppe)
Die Monumente, die am nächsten zu Koh Kers Haupt-Tempelkomplex Prasat Thom liegen, sind fünf einzelne Tempel der nordöstlichen Gruppe. Jeder dieser Tempel hat im Innern einen geschmückten monolithischen Lingam enormer Größe auf einem gleichermaßen riesigen Yoni-Sockel, der das weibliche Genital symbolisiert. Darum werden diese fünf Einzelbauten Linga-Tempel genannt, katalogisiert als G bis K uder nummeriert als 277 bis 281.
Alle Linga-Tempel öffnen sich zum Rahal. Sie sind quadratische Türme und nun ohne Dach. Diese fünf Sandstein-Türme waren breiter und höher als ihre Vorgänger in Roluos und Angkor. Diese vergrößerten Dimensionen sowohl des Gebäudes als auch des Lingams, die zu den größten überhaupt in der Khmer-Kunst zählen, ist ein beachtenswertes Merkmal der Architektur von Koh Ker. Lunet de Lajonquière vermutete, dass diese Entwicklung in der Größe nur zu bewerkstelligen war durch die vermehrte Verwendung von Holz beim Dachaufbau.
Alle Linga-Tempel öffnen sich zum Rahal. Sie sind quadratische Türme und nun ohne Dach. Diese fünf Sandstein-Türme waren breiter und höher als ihre Vorgänger in Roluos und Angkor. Diese vergrößerten Dimensionen sowohl des Gebäudes als auch des Lingams, die zu den größten überhaupt in der Khmer-Kunst zählen, ist ein beachtenswertes Merkmal der Architektur von Koh Ker. Lunet de Lajonquière vermutete, dass diese Entwicklung in der Größe nur zu bewerkstelligen war durch die vermehrte Verwendung von Holz beim Dachaufbau.
Prasat Balang (Prasat Leung Moi)Der größte Linga-Tempel heißt Prasat Balang. Andere Namen sind Prasat Leung Moi, Prasat Ling oder Monument I. Es enthält einen der größten und besterhaltenen Lingas, die jemals in Kambodscha gefunden wurden. Dieser Schiwa-Phallus ist 2 m hoch und 1 m breit. Sowohl Lingam als auch Yoni sind aus dem gleichen Felsblock gemeißelt.
Prasat Thneng (Prasat Leung Pee)Prasat Theng, gelistet als Prasat H, liegt nahe bei Prasat Balang und ist sehr ähnlich im Design und in dr Größe. Der Turm ist ebenfalls aus Sandstein erbaut und beherbergt ein ähnlich großes Linga. Sein Yoni-Sockel ist mit Garudas und Nagas dekoriert.
Prasat Leung ByePrasat Leung Bye oder Prasat F befindet sich auf der anderen Seite der Straße. Diese kleinere Ruine ist der Tempel am nächsten an der Nordost-Ecke des Rahal Reservoirs. Irreführenderweise wird auf manchen Karten nicht dieser Linga-Tempel, sondern Prasat Andong Kuk als Prasat F bezeichnet.
Prasat Leung BonPrasat Leung Bon, auch Leung Buon geschrieben und gelistet als G ist der Nachbar von Leung Bye. Er ist aus riesigen Sandstein-Blöcken errichtet, was typisch für den Stil von Koh Ker ist. Der große Lingam ist in Trümmern. Die Reliefs an dem Yoni-Sockel wurden geraubt. Es gibt Spuren eines Gopuram-Tors hinter diesem Prasat.
Linga-SchreinDer letzte von diesen einander sehr ähnlichen Einzel-Tempeln wird einfach "Linga-Schrein” oder Prasat E genannt. Es ist der südwestliche der fünf Linga-Tempel und sehr nahe an dem kleinen Komplex von Prasat Andong Kuk.
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Prasat Andong Kuk (Prasat Sralao)Dieser hübsche kleine Lomplex ist umgeben von einer einfriedenden Mauer. Die meisten Gebäude im Tempelhof sind nur noch Ruinen, aber das Haupt-Gopuram von Osten ist in einem guten Erhaltungszustand. Der zentrale Schrein barg ein Lingam, eine undatierte Inschrift an einem Torpfeiler an Prasat Andong besagt, dass der Tempel einem Lingam geweiht war, das von einem brahmanischen Priester errichtet wurde, dessen Name auf -sharman endet. Von ihm wird berichtet, dass er mehreren Königin diente, die in der selben Inschrift erwähnt sind: Nach der Anrufung vieler Götter und legendärer Khmer-Könige Kambodschas ergeht sich die Inschrift in Lobeshymnen auf Yashovarman I., Harshavarman I., Ishanavarman II. und Jayavarman IV., was bemerkenswert ist insofern als die letzteren Rivalen waren. Diese Inschrift berichtet auch von der Errichtung eines Linga von riesiger Größe am Scambhu, was gedeutet wird als Bezugnahme auf den Haupt-Linga auf der Pyramide des Komplexes von Prasat Thom.
Alles in allem ähnelt die Architektur von Prasat Andong Kuk der von sogenannten Hospital-Kapellen aus viel späteren Epochen, die von Jayavarman VII. im späten 12. Jahrhundert im ganzen Reich errichtet wurden. Ein so spätes Datum für diesen Tempel deutet darauf hin, dass Koh Ker nicht völlig verlassen wurde, sondern auch in späteren angkorianischen Perioden noch bewohnt war. |
Prasat Krachap (Prasat Kra Chap)Bekannt als der Tempel der Inschriften ist Prasat Krachap, etwa 200 m östlich der Nordost-Ecke des Rahal gelegen.
Ursprünglich hatte Prasat Krachap fünf Prasat-Türme aus Backstein, in Quincunx-Anordnung auf einer gemeinsamen Plattform, vier davon quadratisch, einer rechtwinklig. Alle waren zum Rahal Baray hin orientiert. Diese Quincunx war umfriedet von zwei Lateritmauern, die erste (innere) mit Pfeiler-Galerien, die nach außen offen waren. Die Gopureas gen Osten und Westen waren aus Laterit mit Pfeilern aus Sandstein. Das große Gopuram hatte ein Ziegeldach, das von einer Holzkonstruktion getragen wurde, darauf deuten einige Halterungslöcher in den Steinen hin. Eine zweite Einfriedung hatte ebenfalls Gopurams nach Osten und Westen, ursprünglich waren sie wahrscheinlich aus Holz erbaut. Am westlichen Gopura sind in die Portaldurchgänge und Säulen etwa dreißig Inshriften in großen Lettern eingemeißelt, sie sind aus der Zeit von Jyavarman IV. Trotz des schlechten Ehaltungszustands der meisten Gebäude ist Prasat Krachap eine hübsche Anlage und auch historisch interessant aufgrund der Dichte seiner Bebauzng und einiger Steinreliefs, die Schiwa auf Nadi darstellen, und auch wegen Inschriften. Sie erwähnen als Datum der Einweihung 928, das Jahr, als Koh Ker Hauptstadt wurde. Die Tempel-Inschriften insbesondere K.183 wurden von dem renommierten französischen Gelehrten George Coedès studiert, sie listen hauptsächlich die Namen von Sklaven auf und berichten von Schenkungen. Unter den Orten, die bei diesen Schenkungen erwähnt werden, sind Bhimapura, Amoghapura und Ugrapura. Eine Sanskrit-Inschrift an den Torpfeilern von Prasat Krachap, datiert 928, weiht diesen Tempel Tribhuvanadeba. Viele Tempel von Jayavarman waren Göttern gewidmet, die das "Tribhuvana-" als Wortanfang aufweisen. "Tri-buvana" bedeutet "drei Welten" und bezieht sich auf Erde, Himmel und Unterwelt, die zusammen den Kosmos ausmachen. |
Prasat BengPrasat Beng, gelistet als Prasat D, ist ein kleiner Tempel mit einem eindrucksvollen Eingangs-Ensemble von Steingebäuden statt der üblichen Ziegelbauten. Der Tempel ist aus Laterit errichtet mit Pfeilern und Türstürzen aus Sandstein. Die Giebel zeigen einen "flamboyanten" Stil, wie er an der Khmer-Architektur durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder auftaucht.
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Östliche Flachtempel-Komplexe
Die Gruppe von Tempel, die auf dieser Seite "Nord-östliche Gruppe" genannt wird, enthält auch Prasat Damrei, obwohl es südlich des Rahal Barays liegt. Zusammen mit ähnlichen Tempeln in der Nachbarschaft könnte Prasat Damrei abgesondert werden zu einer eigenen "Ost-" oder "Zentral-Gruppe". Aber es ist unüblich, eine weitere Tempelgruppe von Koh Ker einzuführen. Reiseführer-Literatur unterscheiden meist nur zwischen zwei Tempelgruppen außerhalb der ummauerten Stadt mit dem Haupt-Tempelkomplex, eine nahe an dem ehemaligen Reservoir und eine weiter südlich.
Allerdings sind sie uneins darüber, ob Banteay Pee Chean, Prasat Chrap und insbesondere Prasat Damrei nun der nördlichen oder der südlichen Gruppe zuzuordnen sind. Diese drei Tempel liegen nicht nur zwischen den Kerngebietender beiden Gruppen, sondern sie weisen auch einen eigenen Charakter auf. Tempel der Nord-Gruppe haben große Prasat in kleinen Tempelbezirken, enthalten Lingams und sind auf den Rahal hin ausgerichtet. Tempel der Süd-Gruppe haben kleinere einzelne Prasats oder Gruppen von nur wenigen kleinen Prasats, orientiert nach Osten.
Prasat Banteay Pee Chean, Prasat Chrap und Prasat Damrei liegen näher an der nördlichen Gruppe und sind ebenfalls auf den Rahal Baray hin rientiert. Darum sind sie auf dieser Seite der "nord-östlichen" Gruppe zugeschlagen, zu der auch die Linga-Tempel gehören. Gleichwohl unterscheiden sich ihre Anlagen sowohl von den Linga-Tempeln als auch den Schreinen der Süd-Gruppe. Ihre Tempelbezirke sind viel größer und enthalten mehr Gebäude als im Falle all der anderen Tempel der nördlichen oder südlichen Gruppe. Im Unterschied zu den Einturm-Bauten oder kleineren Arealen der oben erwähnten Linga-Tempel werden sie auf dieser Seite "Flachtempel-Komplexe" genannt, weil sie aus mehr Bauwerken in weiträumigeren Einfriedungen bestehen, aber, im Unterschied zum riesigen Komplex von Prasat Thom, keine Tempelberge (Pyramiden) einschließen.
Allerdings sind sie uneins darüber, ob Banteay Pee Chean, Prasat Chrap und insbesondere Prasat Damrei nun der nördlichen oder der südlichen Gruppe zuzuordnen sind. Diese drei Tempel liegen nicht nur zwischen den Kerngebietender beiden Gruppen, sondern sie weisen auch einen eigenen Charakter auf. Tempel der Nord-Gruppe haben große Prasat in kleinen Tempelbezirken, enthalten Lingams und sind auf den Rahal hin ausgerichtet. Tempel der Süd-Gruppe haben kleinere einzelne Prasats oder Gruppen von nur wenigen kleinen Prasats, orientiert nach Osten.
Prasat Banteay Pee Chean, Prasat Chrap und Prasat Damrei liegen näher an der nördlichen Gruppe und sind ebenfalls auf den Rahal Baray hin rientiert. Darum sind sie auf dieser Seite der "nord-östlichen" Gruppe zugeschlagen, zu der auch die Linga-Tempel gehören. Gleichwohl unterscheiden sich ihre Anlagen sowohl von den Linga-Tempeln als auch den Schreinen der Süd-Gruppe. Ihre Tempelbezirke sind viel größer und enthalten mehr Gebäude als im Falle all der anderen Tempel der nördlichen oder südlichen Gruppe. Im Unterschied zu den Einturm-Bauten oder kleineren Arealen der oben erwähnten Linga-Tempel werden sie auf dieser Seite "Flachtempel-Komplexe" genannt, weil sie aus mehr Bauwerken in weiträumigeren Einfriedungen bestehen, aber, im Unterschied zum riesigen Komplex von Prasat Thom, keine Tempelberge (Pyramiden) einschließen.
Prasat Bantey Pee Chean (Banteay Pirchan) Unter den selten besuchten Monumenten in Kambodscha ist dies eine der romantischsten Ruinen der Khmer-Zivilisation überhaupt. Tatsächlich ist Prasat Banteay Pee Chean, 937 eingeweiht, eines der malerischsten Monumente von Koh Ker. Es wird Ihren Phantasien über "verlorene Tempel im Dschungel" recht nahe kommen.
Der zentrale Laterit-Turm, der das größte Bauwerk von Banteay Pee Chean darstellt, war von acht Backstein-Bauten umgeben, sie sind nun überwiegend Ruinen. Zwei Bibliothekt-Gebäude innerhalb dieser ersten (inneren) Einfriedung waren nach Osten orientiert wie der Hauot-Schrein, was ungewöhnlich ist, üblicherweise öffnen sich solche Bauten in Richtung des Zentralschreins statt parallel mit ihm angelegt zu sein. Der Türsturz einer dieser Bibliotheken zeigt ein Relief in einem guten Erhaltungszustand. Zwei Einfassungsmauern mit Gopuram-Durchgängen umfassen den zentralen Komplex. Die innere hat ein größeres Gopuram an der Ostseite und ein kleineres im Westen. Das westliche Gopuram hat zwei laterale Giebel, die mit Flachreliefs dekoriert sind, die zeigen Yama, den Gott des Gerichts über die Toten, auf seinem Reittier, dem Büffel. Die Reliefs zeigen ein schön ausgearbeitetes Design mit Rankenwerk. Inschriften an den Türpfeilern von Prasat Banteay Pir Chan berichten, dass Jayavarman IV. diesen Tempel Prajapatishvara weite und dass diesem Gott zahlreiche Schenkungen gemacht wurden. Prajapatishvara ist ein Beiname des Gotts Brahma. Prasat Banteay Pir Chan ist das einzige Khmer-Monument, das ausschließlich Brahma geweiht ist. Tempel zur Verehrung Brahmas sind sogar in Indien selten. In kambodscha wurde Brahma nur in den Tempeln verehrt, die der Trimurti geweiht waren, der Hindu-Trinität aus Schiwa, Vishnu und Brahma. Normalerweise waren dies in erster Linie Schiwa-Tempel, mit drei Prasats für die drei Gottheiten, Schiwa im zentralen und Brahma im südlichen Tempelturm. In anderen Perioden der Khmer-Geschichte waren Tempel gewöhnlicherweise Schiwa oder Vishnu oder ihren regionalen Varianten oder dem Buddha oder Bodhisattvas geweiht. Bemerkenswerterweise gibt es keine buddhistischen Tempel in Koh Ker. Damit waren die drei höchsten Wesen, die in Koh Ker verehrt wurde, jene der Trimurti statt Schiwa, Vishnu und Buddha. Irrtümlicherweise wurde dieses Monument von Lunet de Lajonquière Dong Kuk genannt. Andere Schreibweisen von “Pee Chean” sind “Pichean” und “Pir Chan”. Die Aussprach kling wie “Pieetschern”. |
Prasat ChrapPrasat Chrap hat zwei konzentrische Einfriedungen. In der Mitte stehen drei hohe Laterit-Türme in einer Reihe, jeder der drei Prasats hat seine Frontseite verloren. Es gibt Reste von zwei weiteren Backstein-Prasats (oder vielleicht eher Bibliotheks-Bauten), die zur Hauptgruppe hin ausgerichet sind.
Ang KhnaIn der Nähe von Ang Khna nahe Prasat Chrap wurde eine Grippe von Lingas gefunden und ein Stein, in den ungewöhnliche Szenen eingraviert sind, darunter eine menschliche Figur in Hochrelief mit einer Reihe von Büsten in Nischen. An der Kante eines Steins sind Darstellungen der neun Planeten und der acht Mütter und der acht großen Götter.
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Prasat DamreiPrasat Damrei bedeutet "Elefanten-Tempel", da die Anlage bekannt ist für die großen geschmückten Sandstein-Elefanten, die an den vier Ecken der Terrasse des zentralen Prasats diagonal nach Außen schauen. Nur zwei von ihnen sind ncht in situ.
Schön gearbeitete sitzende Löwen, die die vier Trepenaufgänge flankieren, sind ebenfalls eindrucksvoll. Aber nur einer der acht Stein-Löwen ist immer noch an seiner Originalposition an der Treppenflucht. Der zentrale Ziegelstein-Prasat erreicht eine Höhe von 6 Metern. Er ist eingefriedet von einer Laterit-Mauer, die in einem guten Erhaltungszustand ist. Auch Ruinen von Nebengebäuden sind in dem Gelände verteilt. |
Trapeang KhnaEs gibt einige kleinere Bauten nahe Prasat Damrei. Einer davon ist ein kleines Bassin. Rechteckige Reservoirs von moderater Größe werden Trapangs Genannt. Trapeang Khna nahe Prasat Damrei ist an den Kanten mit Reliefs dekoriert.
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