Südliche Tempel-Gruppe in Koh Ker |
Die südliche Gruppe besteht aus zahlreichen Monumenten, die zu beiden Seiten der Straße liegen, die von der Westseite des Rahal Reservoirs nach Süden führt. Diese Monumente liegen in unterschiedlichen Entfernungen von der Straße, aber die wichtigsten sind einfach zu erreiche.
Tempel der Süd-Gruppe bestehen aus einzelnen Prasats oder Gruppen von dreien, üblicherweise nach Osten orientiert. Diese Bauwerke waren meist quadratisch und aus Ziegelstein , aber einige der kleineren aus Laterit. Wenigstens eines von ihnen ist langrechteckig statt quadratisch. Die Ensembles ebenso wie einige der Einzeltempel hatten eine oder mehr Umfriedungs-Mauern aus Laterit. Die wichtigsten Tempel der Südlichen gruppe liegen nahe der Straße. Von Nord nach Süd, sollten Sie zumindest Prasat Chen, Prasat Neang Khmau und Prasat Pram sehen. |
Prasat Boeung Khma
Prasat Boeung Khma ist das Bauwerk am nächsten zur Nordost-Grippe, nicht weit entfernt von Prasat Damrei und auf der gleichen Seite der Rundstraße. Der einzelne Turm wird manchmal einfach Prasat Khma genannt. Prasat Boeung Khme ist ein seltenes beispiel einer Sandstein-Konstruktion, aber es ist fast vollständig eingestürzt.
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Prasat Aob NeangDer nächste einzelne Turm an Koh Kers Ringstraße ist Prasat Aob Neang. Es ist ein Prasat-Turm aus Ziegelsteinen. Die Ziegel, sie in Koh Ker verwendet wurden, waren kleiner als die in Angkor, aber von exzellenter Qualität. Die Mörtelschichten sind so gut wie unsichtbar. Die Formel dieses Mörtels, der auch in Angkor verwendet wurde, z.B. am zeitgenössischen Prasat Kravan, soll teils organische Materialien enthalten haben, aber ist immer noch unbekannt. Im Laufe der Zeit stellten sich in Koh Ker die Ziegelbauten als stabiler heraus als die Lateritkonstruktionen.
Pfosten, Ziersäulen und Türsturz des Portals sind aus Sandstein. Die Bearbeitung des Türsturzes ist unvollendet. Dies erlaubt es aber, die Kunstruktionstechnik der Künstler bei der Schaffung von Reliefs zu studieren. |
Prasat Neang KhmauDas nächste Bauwerk an der Straße nach Süden in Richtung Angkor, aber an der Ostseite, ist Prasat Neang Khmao. Eine ander Umschrift ist Prasat Nean Kmau. "Neang Khmau" bedeutet "Dame in Schwarz". Der Tempel erhielt seinen Namen aufgrund des dunkelblauen Tons seines Laterits. Die augenfällige Farbe ist Ergebnis eines Oxidations-Prozesses.
Der Prasat-Turm ist aus Laterit errichtet und steht auf einem quadratischen Sandstein-Fundament. Der PRasat ist in einem vergleichsweise guten Erhaltungszustand. Das Haupt-Portal ist nach Westen geoffnet und hat ein Türsturz-Relief, das Brahma auf einem Lotos darstellt. Darüber ist ein großer undekorierter Giebel in der Form eines umgekehrte U. Drei Köpfe Brahmas sind zu sehen, was die normale Art ist, Brahma zweidimensional darzustellen, weil sein vierter Kopf nach hinten gerichtet und darum von vorne nicht sichtbar ist. Brahma verlor seinen fünften Kopf oben über den anderen, als er von Schiwa enthauptet wurde. Der Tempel war einem Lingam geweiht. Der einzelne Tempelturm ist umfriedet von einer Lateritmauer von etwa 50 Metern im Quadrat. Ursprünglich hatte sie im Westen ein hölzernes Gopuram. |
Prasat Pram (Prasat Bram)
Weiter südlich an der Straße nach Angkor, in etwa 800 m Entfernung von Prasat Neang Khmau, befindet sich eine der Hauptattraktionen Koh Kers, Prasat Pram. Es ist die erste bedeutende Ruine, die Besucher sehen, die von Siem Reap ankommen.
Das Heiligtum hat fünf Türme, "Pram" bedeutet "fünf". Zwei der Türme sind völlig bedeckt von Bäumen, die mit ihren Wurzeln diese Ziegelbauten im Würgegriff halten. Die Wurzeln der Würgefeige an dem nordöstlichen Turm sind das malerischste Beispiel für die Fusion von Architektur und Natur und ein Wahrzeichen Koh Kers. Dieser Prasat ist ein wahrer Märchentempel. Die fünf Türme sind drei nach Osten orientierte Prasats und zwei ähnliche quadratische Bauten, aber die letzteren waren Bibliotheken, wie üblich öffnen sie sich zu den Hauotschreinen hin. Die drei Prasats stehen in einer Nord-Süd-Reihe auf einer gemeinsamen Plattform, womit Prasat Pram einen typischen Longitudinal-Tempel bildet. Die zwei Neben-Türme haben besonders schmale gitterartige Öffnungen in den oberen Zonen, ähnlich wie an den Bibliotheksgebäuden in Roluos. Die Löcher dienten zur Belüftung oder Entlüftung des Gebäudes, darum die Annahme, dass es sich um Krematorien gehandelt haben könnte. Eine andere Interpretation ist, dass diese sogenannten Bibliotheken Schreine für heilige Feuer waren. Von diesen Nebenauten ist das südöstiche aus Ziegeln, während das nordöstliche aus Laterit eine spätere Ergänzung zu sein scheint. Das gesamte Ensembel von fünf Bauwerken ist umfriedet von einer Laterit-Mauer. Die Gopurams sind völlig verschwunden, vermutlich, weil es sich um Konstruktionen in Leichtbauweise aus Holz gehandelt hat. Heute sind nur noch die Laterit-Fundamente mit Stufen erhalten. |
Prasat Chen (Prasat Chin)
Das nördlichste Heigtum der Süd-Gruppe ist Prasat Chen nahe der Straße, an ihrer Westseite. Der Tempel liegt 2 km entfernt von der Südwest-Ecke des Rahal Baray.
Der Name "Prasat der Chinesen" wurde ihm gegeben aufgrund einer irrtümlichen Interpretation einer Statue, die am Eingang gefunden wurde. Das eindrucksvolle Werk der Bildhauerkunst zeigt zwei kämpfende Affen-Menschen. Sie tragen konische Mukuta-Kronen, und ihre Schwänze strecken sich den Rücken entlang, die letzteren wurden als Zöpfe interpretiert, wie von chinesischen Adeligen. Diese berühmte Skulptur, bestes Beispiel für den dynamischen Stil von Koh Ker, ist nun in Kambodschas Nationalmuseum in Phnom Penh ausgestellt. Vermutlich handelt es sich um die Abbildung einer berühmten Ramayana-Episode, des Kampfs zwischen den Affen-Brüdern Sugriva und Valin. Der Tempel ist eingefriedet von einer 2 m hohen Lateritmauer mit Gopuram-Eingängen von Osten und Westen. Der Haupttempel besteht aus drei Laterit-Türmen in einer Nord-Süd-Reihe und zwei Bibliotheken. Prasat Chen war Vishnu geweiht. Eine Inschrifte an Prasat Chen besagt, dass der Tempel von Jayavarman IV. dem Gott Shripati gewidmet wurde. Shripati bedeutet "Shris Patron", Shri, ein Sanskrit-Wort für "heilig" und "hell", ist der Ehrenname der Göttin Lakshmi, der Gemahlin Vishnus. "Shripati" kann auch als "Heiliger Herr" übersetzt werden. Neben Prasat Banteay Pee Chan für Brahma und Prasat Bak für Ganesha ist Prasat Chen einer der Tempel, die anderen Hindu-Gottheiten als Schiwa geweiht sind, der natürlich der wichtigste Gitt für den Staatskult war und darum in den meisten Tempeln Koh Kers verehrt wurde. Vor dem Tempel ist ein Sockel mit Füßen. Der Rest der Skulpturen fehlt. Es handelte sich um Bhima und Duryodhana, Rivalen, die sich den letzten Kampf in der Schlacht von Kurukshetra lieferten, wie sie in Indiens großem Epos Mahabharata erzählt wird. Die insgesamt vier Figuren der Szene sind bekannt als "kniende Begleiter". Die Statue von Bhima ist im Norton Simon Museum in Pasadena in Kalifornien ausgestellt, die Statue von Duryodhana kam im Dezember 2013 nach Kambodscha zurück, nachdem die kambodschanische Regierung interveniert hatte, als die Figur 2011 vom Auktionshaus Sotheby's in New York verkauft zu werden drohte. Die Skulpturen waren in den frühen 1970er Jahren gestohlen worden. |
Prasat BakDas kleine Bauwerk von Prasat Bak wird manchmal Prasat B oder einfach Monument B genannt, nämlich in der Liste von Lunet de Lajonquière.
Obwohl dieser Tempel, westlich der Straße, sich genau in der Mitte der südlichen Gruppe befindet, wo Tempelanlagen sich normalerweise an einer Ost-West-Achse ausrichten, ist Prasat Naks Achse etwas nach Nordost gedreht, wo sich der Rahal Baray befindet. Der einzelne Prasat ist aus Backstein errichtet, er steht noch aufrecht, aber ist nicht voll erhalten, das Dach ist eigestürzt. Der quadratische Grundriss ist nur 5 m breit. Zumindest bis 1960 enthielt das Heiligtum einen großen steinernen Elefantenkopf, der zu einer Kolossalstatue gehörte. Prasat Bak war offensichtlich Ganesha geweiht, der elefantenköpfigen Hindu-Gottheit, Sohn Schiwas. Es ist ein seltenes Beispiel dafür, dass Ganesha das Haupt-Idol eines alten Khmer-Tempels war. Der Kopf ist nun Teil einer Privatsammlung außerhalb Kambodschas, was nicht im öffentlichen Interesse liegen kann. Es sollte keine legalen Wege geben, Funde aus Ausgrabungsstätten für andere Zwecke als sichere Verwahrung in öffentlichen Museen zu entfernen. Sra Andong PrengSra Andong Preng ist ein historisches Bassin 200 m südlich von Prasat Thom, selbst heute ist es oft mit Wasser gefüllt. Der 40 m lange Trapeang hat Stufen aus Laterit. Wahrscheinlich handelte es sich um das Königliche Bad, dessen Pavillons aus vergänglichen Material erbaut waren und darum nun verschwunden sind.
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